Die Inka-Sonne lacht: fruchtiger Rotkohl zum Obsttag

Farbe für graue Wintertage, Teil 2

Als ich dieses Essen zubereitete, habe gar nicht an die schöne Inka-Sonne gedacht. Ich wollte nur endlich mal wieder frischen Rotkohl kochen, und zwar fruchtig, wie ich es liebe, das kennt Ihr ja auch schon vom  Roten Spitzkohl, da gab es Granatapfelkerne dazu. Die habe ich mir diesmal gespart, wir hatten sie jetzt öfters und Abwechslung muss sein. Aber erst als ich das Foto auf dem Bildschirm sah, kam mir die Verbindung zur Inka-Sonne.

Ananas und Süßkartoffel
Mein Dreamteam Süßkartoffel und Ananas habe ich ja schon vorgestellt. Gefragt habe ich mich, ob das auch zum Rotkohl passt? Und ob! Sehr gut sogar! Die verschiedenen Fruchtsüßen und-säuren vertragen gut die Süßkartoffel, und der Rotkohl mit viel Nelkenpulver gewürzt kommt dabei gut raus. Man sieht, Rotkohl kann auch anders, und das nicht schlecht.
Teller nah
Als ich an die Inka-Sonne dachte – vor vielen, vielen Jahren bereiste ich Mexico und Südamerika – wollte ich auch wissen, wo eigentlich der Ursprung meiner Zutaten liegt, und so erfuhr ich, dass die Süßkartoffel aus Mittelamerika, die Ananas aus Südamerika und Mexiko, der Rotkohl nicht aus Deutschland sondern Kleinasien und die Preiselbeere – hier als Topping für den Rotkohl – aus Eurasien und Nordamerika kommt. Ganz schön Multi-Kulti, oder? Dies regte zu weiteren Gedanken an: was wäre, wenn wir nur unsere ur-eigenen Nahrungsmittel hätten, diese ganzen fremdländischen Produkte nicht ihre Verbreitung in andere Länder, wie Deutschland geschafft hätten. Wollten wir ernsthaft auf dies alles verzichten? Sogar unsere Kartoffel kommt aus Südamerika! Wollen wir uns immer nur die Rosinen aus dem Kuchen picken?
Rotkohl im Topf
Zurück zum Rotkohl, bestimmt Deutschland liebste Kohlsorte, wenn auch nicht auf meine Art. Hier ein paar Tipps.
Rotkohl in kleine Streifen schneiden, in etwas Öl (ich nehme da Alba-Öl) eine Zwiebel anschwitzen, mit Zucker o.ä. leicht karamellisieren lassen, den Kohl dazu geben, kurz bei starker Hitze und offenem Topf andünsten, mit roten Traubensaft ablöschen, Gewürze hinzufüge z.B. Nelkenpulver, Zimt, Lorbeerblatt, Pfeffer…. Das alles ca. 30 Minuten köcheln lassen, bei Bedarf etwas Traubensaft zugießen. Zum Schluss noch mit etwas gutem Balsamico abschmecken.
In der Zwischenzeit die vorbereitete Süßkartoffel – Marinade aus Öl, Chili, Cayenne, Paprika…. und die Ananas im Ofen schön knusprig backen. Ich gestehe, das fällt immer sehr unterschiedlich aus, und ich vermute, dass das an der Qualität der Süßkartoffel liegt. Manchmal wird sie sehr schnell weich, auf Backpapier wird es mir auch nicht knusprig genug, ich lege sie auf den Rost und gebe manchmal zum Schluss noch den Grill dazu.
Die Ananas habe ich pur gelassen, dafür bekommt der Rotkohl noch eine kleine Garnitur von meinem Preiselbeer-Vorrat, aber Granatapfelkerne sind auch immer super dafür.
Ein teller mit Ananas-Grün
Was so aussieht, das kann doch nur gut schmecken?
Und noch ein kleiner Tipp zum Obsttag.
Obstsalat, kennt jeder, mag fast jeder und ist immer lecker. WIr hatten ja noch 1/2 Ananas übrig und da ging es gleich mit den Schnippel weiter, alles was so da war: Mango (oh, die liebe ich) Kiwi, Birne, Blutorange, Banane, Khaki.
Kokosraspel auf Obstsalat
Und als wir so alles fertig geschnitten hatten, meinte mein Sohn, er würde da jetzt immer noch Kokosraspel rüber geben und durchmischen, das würde gut passen. Das kannte ich nicht, aber da ich Raspeln im Haus hatte, wollte ich das gleich ausprobieren, und wirklich so eine einfache Sache und doch gibt es dem Obstsalat gleich eine besondere Note. Man lernt nie aus.
Lasst es Euch schmecken!
fertiger Obstsalat

20 Kommentare

  1. Grünzeug sagt:

    Hallo Marlies!

    Bei so vielen Vitaminen kann man ja nur gesund und gut gelaunt durch das schlimmste Herbstwetter kommen! Das sieht alles wirklich hinreißend und zum Sofort-Nachmachen aus.

    Daher werde ich mich jetzt ebenfalls an meinen Abendbrot-Salat machen. Zwar nicht mit Obst, dafür aber mit Tomaten, Paprika, Kopfsalat und (ganz wichtig!) Kichererbsen! Meine Lieblings-Kombination. 🙂

    Liebe Grüße
    Jenni

      • Grünzeug sagt:

        Hallo Marlies!
        Ich bekomme die Kichererbsen von meiner Schwiegermama-in-spe abgekocht in riesigen Beuteln zur Verfügung gestellt. Diese friere ich dann ein und nehme mir für das Essen die Portion raus, die ich haben möchte. Und diese Portion wird dann in der Tat in der Pfanne mit Salz und Pfeffer angeröstet. Ein Traum! ❤

        Liebe Grüße
        Jenni

  2. Erika sagt:

    WOW! Eine mutige und gelungene Kombination. Für meinen 1-Personenhaushalt zu aufwändig. Aber Obstsalat gibt es jeden Morgen und mit Mango. Die sind im Moment einfach genial.
    Zum Glück können wir heute so eine grosse Vielfalt geniessen und das Spektrum erweitert sich ständig. Ich habe schon viel durch deine Küche gelernt! Danke schön❤️

    • Aber den Rotkohl kann man auch gut kurz aufwärmen, dann schmeckt er immer noch besser, oder ich friere ein. Allerdings, wenn mein Sohn zuhause ist, verputzt er immer alles. Sonst brauche ich für meinen Mann und mich ja auch nicht so viel, aber ich mache gerne etwas auf Vorrat, dann habe ich was in der Woche, wenn der große Hunger kommt und es schnell gehen soll.
      Liebe Grüße Marlies

  3. Beides sehr schön anzuschauen, und es klingt auch lecker! Der Salat ist gerade besonders reizvoll – aber das liegt sicher auch mit daran, dass man im trüben Winterhalbjahr einfach nach Obst und „Sonne-Süden-Gefühl“ und Vitaminen pur lechzt.
    Ist deine appetitliche Inka-Sonne mit Rotkohl, Preiselbeeren, Süßkartoffel und Ananas jetzt eigentlich insgesamt als sehr süß zu verstehen oder bildet der Rotkohl dabei eher einen kleinen Kontrast?

    LG Michèle

    • Auf keinen Fall sehr süß! Die Süßkartoffel ist ja würzig mariniert und im Ofen hat sie dann nur einen dezenten süßlichen Geschmack, bei der Ananas unter dem Grill hängt das jetzt ganz von der Frucht ab, aber ich nehme dann welche, die nicht zu süß sind. Meine Preiselbeeren sind ja selbst eingefrorene, die ich nur mit wenig Zucker kurz aufkoche, der Geschmack ist eher herb als süß. Alles in allem ist es zwar überall ein bisschen süß, aber nicht zuckrig. Kann ich gar nicht so gut beschreiben, man kann es sicher süßlich machen, aber bei mir war es sehr natur mit leicht pikanter Würze. Der Rotkohl ist ja auch nur leicht süßlich, hat aber durch Nelken und Balsamico schon ein besonderes Aroma. Aber alles ist wirklich dezent.
      Liebe Grüße Marlies

  4. AnDi sagt:

    Was für herrliche Farben auf einem Teller vereint! Das MUSS einfach schmecken! Wir mögen es, wenn es bunt ist auf dem Teller, das bedeutet immer ein abwechslungsreiches Essen. Genau unser Ding!
    Ganz ehrlich? Bei Dir würden wir mal gerne mit am Tisch sitzen! So toll wie Deine Gerichte immer aussehen, wie gut müssen die dann erst schmecken?!?!?! 😉
    Liebe Grüße in den Abend und wir hoffen bei Dir ist durch den Wind nichts passiert
    AnDi

    • Nö, bei uns war es stürmisch, wie wir es ja leider gewohnt sind, und mein Gewächshaus ist eh schon hin, ich hatte Migräne vom Wind, das passiert mir leicht, aber jetzt ist es besser.
      Liebe Grüße Marlies

  5. Ingrid sagt:

    Hallo Marlies,
    hmm… auf den ersten Blick für mich eine ungewöhnliche Kombination. Wenn du jedoch die Geschmäcker beschreibst, macht es dann doch Sinn! Das werde ich auch einmal ausprobieren. Da bekommt definitiv gute Laune bei so einem Teller! 🙂
    Liebe Grüße,
    Ingrid

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